Feuerwehr Lugau legt Jahresstatistik 2008 vor
von Max Matthe (Kommentare: 0)
LUGAU. 81 Mal wurden die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lugau/Erzg. im vergangenen Jahr zum Einsatz gerufen. Das geht aus der jüngst vorgelegten Jahresstatistik 2008 hervor. Insgesamt leisteten die Floriansjünger damit 253 Stunden zu Einsätzen.
Von den 81 Alarmen führten 60 über die Stadtgrenze hinaus. Besonders die Drehleiter war, wie seit 1992 üblich, gefragt, um Menschen aus Höhen zu retten, Dächer abzulöschen und abzudecken, über die Fenster im oberen Stockwerk zum Brandraum vorzudringen, Katzen von Bäumen zu holen oder einfach nur Einsatzstellen zu beleuchten.
Aber auch eine andere Zahl ist dramatisch: 39 Mal wurden die Kameraden umsonst zum Einsatz gerufen. Zwei Mal gab es sogenannte „Blinde Alarme“, also Alarme ohne Feststellung einer Gefahr, einen böswilligen Alarm und 36 Mal waren Brandmeldeanlagen in Firmen, Altenheimen, Krankenhäusern oder Turnhallen due Ursache von Fehlalarmierungen.
„Diese Tatsache ist sehr belastend und demotivierend für unsere Kameraden. An die Zustände einer Fehlalarmierung durch ausgelöste Brandmelder ohne ein Brandereignis kann man sich sehr leicht gewöhnen. Trotzdem müssen wir jeden sogenannten Meldereinlauf so ernst nehmen, als wäre wirklich ein Brand ausgebrochen.“, sagt Wehrleiter André Böhme. Dass es so ist, darauf könnten sich die Menschen in der Region aber auf jeden Fall verlassen.
Großbrände, wie sie noch 2007 aufgetreten waren, gab es 2008 im Ausrückebereich der FF Lugau nicht. Wehrleiter Böhme spricht darum von einem „ganz normalen, wenn auch anspruchsvollen Einsatzjahr“.
Positiv stellt sich die Entwicklung im Personalbestand dar. Der Einsatzkräftemangel konnte abgeschwächt werden. „Es freut uns, dass sich immer mehr junge Menschen für den Dienst in der Feuerwehr interessieren.“, sagt der stellvertretende Wehrleiter Sven Schimmel. „Besonders bemerkenswert ist, dass diejenigen, die neu zu uns kommen, schon feste Absichten haben. Das war nicht immer so. Jetzt gilt es, die jungen Kameraden zu Feuerwehrmännern zu schulen. Schon im Januar beginnend, muss der sogenannte Grundlehrgang zum Truppmann absolviert werden. Weitere Lehrgänge werden folgen.“, fährt er fort.
In Punkto Ausbildung ist die Feuerwehr Lugau auch recht gut aufgestellt. Besonders die Führungspositionen, wie Gruppen-, Zug- und Verbandsführer, konnten in 2008 noch besser aufgestellt werden. Außerdem ist die FF Lugau in der Lage, auch wirklich große Schadensereignisse zu führen. Insgesamt leisteten die Kameraden 1.769 Stunden Ausbildung in mehr als 50 Ausbildungsdiensten am Standort Lugau, 326 Stunden auf Kreisebene und 228 Stunden an der Landesfeuerwehrschule Sachsen. Die Wehr zählt derzeit 42 aktive Angehörige.
Der Jugendfeuerwehr gehörten zum Stichtag 31.12.2008 31 Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 16 Jahren an. 865 Stunden Ausbildung wurden neben Wettkämpfen, Sommerlagern, Wanderungen und internationalen Begegnungen angeboten. Bemerkenswert ist hier, dass die Jugendfeuerwehr im Wettkampfbereich nach wie vor sehr stark war. So erreichten sie erste Plätze beim Kreisleistungsvergleich und einen hervorragenden zweiten Platz im sachsenweiten Vergleich der Disziplin Gruppenstafette. Gleichzeitig wurde eine Partnerschaft mit der Jugendfeuerwehr Niederbobritzsch angestrebt, die 2009 auf feste Beine gestellt werden soll.
Das Jahr 2009 wird aller Voraussicht nach ein ruhiges Jahr für die FF Lugau. Dazu Wehrleiter André Böhme: „Zum einen ist das Tanklöschfahrzeug noch bis April zur Generalüberholung, zum anderen wird unsere Drehleiter ab Februar ebenfalls generalsaniert. Die Fahrzeuge sind 16 bzw. 17 Jahre alt, der Zustand des Aufbaus lässt uns keine andere Wahl.“
Und noch ein Fakt kommt hinzu: Zu Jahresbeginn haben die Feuerwehren Thalheim und Stollberg ihre eigenen Drehleitern in Dienst gestellt, die mit Mitteln des bisherigen Landkreises Stollberg beschafft worden sind. Sie erhalten ihre Einsatzgebiete, um im Einzelfall schneller am Ort des Geschehens zu sein.
Die dazu gewonnene Zeit kann in Lugau allerdings auch gut genutzt werden. Zur 2. Lugauer Sommernacht begeht die Feuerwehr das 125-jährige Jubiläum mit vielen Aktionen, die wohl vorbereitet sein wollen.
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