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Frag doch mal, was Du für die Feuerwehr tun kannst!

von Sven Schimmel (Kommentare: 0)

Motiv zur Imagekampagne: Ausgebrannter Feuerwehrmann vor einem brennenden Objekt
Motiv zur Imagekampagne: Ausgebrannter Feuerwehrmann vor einem brennenden Objekt

LUGAU. Es brennt - die Feuerwehr löscht. Ein Unfall - die Feuerwehr hilft. Es regnet stark - die Feuerwehr pumpt aus. Die Reihe ließe sich noch fortsetzen. Anders ausgedrückt, die Feuerwehr ist immer da, wenn irgendwo dringend Hilfe benötigt wird. Die Stadt Lugau erfüllt damit ihre Pflichtaufgabe des abwehrenden und vorbeugenden Brandschutzes und der Technischen Hilfeleistung in Notfällen. Dafür gibt sie jedes Jahr sehr viel Geld aus, zum Wohl aller, die in Lugau und Umgebung leben, hier zu Besuch sind, hier arbeiten oder einfach der Straße entlang durch die Stadt fahren. Das muss so sein, daran darf man nicht rütteln und das wird auch keiner.

Nun sind die Aufgaben klar definiert, was Feuerwehr zu leisten hat. Ein Teil wurde eingangs schon genannt. Das sind aber nur die Einsätze an sich - bei Weitem nicht das „Hauptgeschäft“ der drei Lugauer Ortsfeuerwehren. Vielmehr stehen ständige Aus- und Weiterbildung, Wartung und Pflege von Einsatzfahrzeugen, Geräten, Anlagen und des Gerätehauses, aber auch ärztliche Untersuchungen und Tauglichkeitstests auf der Tagesordnung. Die Kameradinnen und Kameraden tun also sehr viel, damit jeder in der Umgebung stets das gewohnte Gefühl der Sicherheit behalten kann - die Feuerwehr wird schon kommen.

Immer auf der Suche

Das alles leisten in den Ortsteilen der Stadt zusammen rund 80 Frauen und Männer im Ehrenamt. Klingt nach viel, reicht aber in Wirklichkeit hinten und vorne nicht aus. Nicht selten bangen die Zug- und Gruppenführer, dass sich genügend Einsatzkräfte bei Alarm in ihrem Gerätehaus einfinden (können). Der Hintergrund ist einfach: Die Kameradinnen und Kameraden können sich nun mal nicht immer rund um die Uhr in ihrer Stadt aufhalten, sie müssen zur Arbeit, Einkaufen, haben auch ein Privatleben. Besonders die Tageseinsatzbereitschaft, wenn also der Großteil auswärts seiner Arbeit nachgeht, steht oft auf der Kippe. In der Ortsfeuerwehr Ursprung ist sie sogar überhaupt nicht gegeben, sodass werktags zwischen 6 und 18 Uhr niemand das dortige Löschfahrzeug besetzen kann und die umliegenden Kollegen einspringen. Da dauert´s eben etwas länger, bis Hilfe eintreffen kann, aber sie kommt!

Darum sind die Feuerwehren in Lugau immer auf der Suche nach Mitstreitern, die ihre Kraft zur Sicherheit ihrer Stadt einsetzen können und wollen. Denn alleine sind die Kameradinnen und Kameraden bald „ausgebrannt“. „Alleine. Ausgebrannt.“ ist darum auch der Titel der nun gestarteten Informationskampagne, mit der die Menschen in Lugau - Stadt und Land für dieses Thema sensibilisiert werden sollen. Informationen geben, Einblicke ermöglichen, Verständnis fördern - das ist das große Ziel. Vielleicht bekommt der eine oder andere sogar Interesse, in diese wichtige Aufgabe einzusteigen.

Jeder kann mithelfen

Doch auch alle anderen, die nicht aktiv mitarbeiten wollen oder können, dürfen sich fragen: „Was kann ich für die Feuerwehr tun?“ Es gibt eine ganze Reihe von kleinen Dingen, die den Einsatzkräften ihre Arbeit erleichtern könnten:

Parken Sie beispielsweise umsichtig. Die Feuerwehrleute sind im Einsatz darauf angewiesen, schnell und sicher ins Gerätehaus zu kommen. Zugeparkte Einfahrten oder Alarmparkplätze erschweren das. Steht ihr Fahrzeug vielleicht auch auf oder dicht neben einem Hydranten? Versperren Sie vielleicht Anleiterflächen oder Zufahrten? Parken Sie in engen Straßen bitte auch vorausschauend - knapp drei Meter Platz sollten für die großen Einsatzfahrzeuge frei bleiben. Leider ist das immer weniger der Fall.

Achten Sie auf die Einsatzfahrzeuge. Blaulicht und Martinshorn eines herannahenden Feuerwehr- oder Rettungsdienstfahrzeuges heißt nicht, dass Sie urplötzlich stehenbleiben müssen! Oft sind Verkehrsteilnehmer überfordert, halten neben einem anderen stehenden Fahrzeug an, sodass gar niemand mehr vorbei kann. Richtig ist: Schauen Sie sich um, woher die Rettungsfahrzeuge kommen und fahren Sie dann zügig in eine Position, die ein für Sie gefahrloses Vorbeifahren der Einsatzfahrzeuge zulässt. Ordnen Sie sich anschließend in den laufenden Verkehr wieder ein.

Weisen Sie die Einsatzkräfte ein, wenn Sie wissen, wo der Notfallort ist. Oft erhält die Feuerwehr sehr unpräzise Angaben, wo etwas passiert sein soll. Damit sind die Kräfte schneller am Ziel, denn es zählt immer jede Sekunde.

Behindern Sie die Lösch- oder Rettungsarbeiten nicht. Klar, Notfälle schaffen Neugier. Eindrücke aus der ersten Reihe bekommen zu wollen, gefährdet aber fast immer den Einsatzerfolg und auch Sie selbst. Niemand wird Ihnen verbieten, sich das Geschehen aus sicherer Entfernung anzusehen. Bleiben Sie aber bitte hinter den Absperrungen und befolgen Sie die Anweisungen der Einsatzkräfte. Und wenn Sie „nur mal da durch müssen“, weil sie zum Beispiel ein paar Meter weiter wohnen: Sicherlich gibt es noch einen anderen Weg dahin. Und wenn nicht, fragen Sie einfach - eine Einsatzkraft wird Sie sicher durch die Einsatzstelle führen.

Haben Sie Verständnis für die Eile. Bei einem Einsatz erreichen die Kameradinnen und Kameraden das Gerätehaus meistens mit einem Fahrzeug. Auch da ist schon Eile geboten. Nur, Sie als Verkehrsteilnehmer können das ja nicht erkennen. Darum setzen einige der Feuerwehrleute einen sogenannten „Dachaufsetzer“ aufs Fahrzeugdach. Auf gelbem Untergrund steht da: „Feuerwehr im Einsatz“. Wenn Sie das erkennen, zeigen Sie doch Verständnis, gewähren Sie, wenn möglich, auch mal Vorfahrt. Denn der Einsatz beginnt schon z.B. zu Hause mit dem „Piepsen“ des Alarmempfängers.

Und schließlich: Beschweren Sie sich nicht ohne vorher nachzudenken. Ein Notfall ist immer ein besonderes Ereignis für alle. Ertönt nachts die Sirene, ist das nicht grundlos. Trotzdem beschweren sich einige Mitmenschen bei der Feuerwehr, sie oder deren Kinder seien aus dem Schlaf gerissen worden. Gleiches auch, wenn die Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn durch die Nacht fahren: „Muss das denn nachts sein?“ - Die Antwort ist einfach: Ja, es muss sein, denn die Straßenverkehrsordnung sagt eindeutig, dass nur dann Sonder- und Wegerechte in Anspruch genommen werden dürfen, wenn blaues Blinklicht UND Martinshorn gemeinsam eingeschaltet sind. Ausnahmen gibt es nicht, die Sicherheit hat oberste Priorität.

Es gibt also sehr viel, was jeder Einzelne für die Feuerwehr tun kann, ohne selbst im Einsatzdienst zu stehen. Vielleicht sieht das der eine oder andere nun auch etwas anders oder hat selbst Interesse an einer Mitarbeit in „seiner“ Feuerwehr.

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