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FF Lugau und THW Chemnitz proben außergewöhnliches Szenario

von Christian Ulber (Kommentare: 0)

Auf dem Lorenzteich wird gesucht
Bildrechte: FF Lugau

LUGAU. Am Samstagmorgen (27.08.2011) gegen 9 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Lugau zu einer ungewöhnlichen Amtshilfe gerufen. Gemeinsam mit den Bergetauchern des Technischen Hilfswerkes Chemnitz sollte am und im Ziegeleiteich (Lorenz-Teich) nach einer vermissten Person gesucht werden. Mit zwei Schlauchbooten wurde der Uferbereich des Gewässers systematisch abgesucht, verdächtige Stellen markiert. Die Bergetaucher suchten derweil im Gewässer. Erfolglos. Eine (fingierte) Meldung der Polizei, dass die Person lebend aufgefunden wurde, beendete die Suche und startete gleichzeitig eine neue. Der (ebenfalls erfundene) Straftäter soll ein Fass mit umweltgefährlichen Flüssigkeiten im gleichen Gewässer versenkt haben. Und das wurde auch schnell gefunden. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr nun eine neue Situation: Wie kann das Fass geborgen werden? Fest stand, dass dies die Bergetaucher maximal mittels Luftsäcken an die Oberfläche bringen.

Fass gefunden - Bergung durch Feuerwehr

Das Fass wird geborgen
Bildrechte: FF Lugau

Mit beiden Schlauchbooten zogen die Kameraden das Fass bis ans Ufer. Dort konnte es über eine Leiter herausgehoben werden. Dann wäre auch für die Feuerwehr Einsatzende. Und erst jetzt kam auch bei allen die Erkenntnis, dass alle Begebenheiten von den Verantwortlichen nur ganz geschickt in Szene gesetzt wurden. Schon tags zuvor hatten die Bergetaucher in Absprache mit der Feuerwehrleitung das Fass in etwa 3,5 Meter Tiefe versenkt, allerdings mittels Kabelstrang so gesichert, dass es auch wiedergefunden werden kann.

Wehrleiter André Böhme: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ablauf dieser Übung. Sie hat gezeigt, dass unsere Einsatzkräfte ruhig und besonnen auch auf ungewöhnliche Einsatzsituationen reagieren und die Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk perfekt funktioniert. Herzlichen Dank für die geleistete Arbeit der anwesenden Kräfte.“

Übungen und Einsatzmittel notwendig

Einsatztechnick der Feuerwehr
Bildrechte: FF Lugau

Gezeigt hat die Übung aber auch, dass die Stadt weiter in die Ausrüstung der Feuerwehr investieren muss. Das derzeit noch verwendete Schlauchboot, übrigens älter als der Wehrleiter, wird im kommenden Jahr durch ein neues, den gültigen Anforderungen genügendes Exemplar ersetzt. Und auch die Anschaffung eines Einsatzleitwagens (ELW) muss forciert werden: „Derartige Einsätze erfordern eine vom operativen Einsatzgeschehen abgesetzte Einsatzleitung, die entsprechende Führungsmittel zur Verfügung haben muss. Weder unser Transporter noch das diesmal dazu zweckentfremdete Tanklöschfahrzeug bieten diese Voraussetzungen. Nicht von den Platzverhältnissen und auch nicht von den Mindestanforderungen wie Laptop, Drucker, Fax, Telefon, Schreibtisch oder Tafeln für die Übersichten.“, sagte der stellvertretende Wehrleiter Sven Schimmel, der als Mitglied der Führungsunterstützungsgruppe im Normalfall mit dem Einsatzleiter, dem Führungsgehilfen, den Fachberatern von THW und Polizei und weiteren zur Einsatzleitung gehörenden Personen in einem ELW arbeiten müsste. In dieser Hinsicht wird dem Stadtrat in Kürze auch die Aktualisierung des Brandschutzbedarfsplanes vorgeschlagen.

Einsatzübungen, auch unangekündigt, müssen sein, stärken die Kenntnisse und Fähigkeiten der Einsatzkräfte und lassen über die zur Verfügung stehenden Einsatzmittel urteilen. Weitere werden in unregelmäßigen Abständen folgen. So ganz nebenbei aber bringen sie wichtige Erkenntnisse über die Einwohner. Durch eine falsche Einstellung bei der Sirenenalarmierung über die Leitstelle wurde versehentlich für die Lugauer Bevölkerung Katastrophenalarm, zumindest aber eine Warnung vor einer Gefahr ausgelöst. Die Sirene heulte eine Minute in kurzen Abständen auf und ab. Die Führungskräfte hatten sich schon auf ein Bombardement von Anfragen durch die Einwohner eingestellt und die Telefone besetzt. Aber Fehlanzeige. Nur ein Polizist, wohlgemerkt außer Dienst, reagierte und fragte nach. Hier muss wirklich noch mehr aufgeklärt werden… (SvS)

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