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Sirene jetzt öfter zu hören

von Christian Ulber (Kommentare: 0)

Die Sirene auf dem Dach des Schlauchturmes vom Gerätehaus der Feuerwehr
Bildrechte: FF Lugau

LUGAU. Das Sirenensignal, das noch vor Jahren die Feuerwehrleute zum Einsatz rief, war in Lugau lange nicht zu hören. Grund: Jede Einsatzkraft ist mit einem sogenannten „Digitalmeldeempfänger“ (DME) ausgestattet, der ständig mitgeführt wird und bei Einsätzen laute Melodien spielt. Ein weiterer Vorteil: Bei Alarm steht in Klarschrift bereits das Einsatzstichwort und die Ortsangabe auf dem Display, sodass sich die Kameraden schon vorher auf ihre Aufgaben einstellen können.

Doch das System hat auch einen Nachteil: Ist der Empfang gestört, z.B. durch Handys oder hochfrequente elektrische Geräte, kommt keine Alarmierung an. So musste die Feuerwehr Lugau schon oft nachalarmieren, was unnötig Zeit kostet. Außerdem sind wenige Teile der Stadt offenbar mit dem Sendesignal vom Stollberger Wischberg zu gering versorgt, sodass hin und wieder bei schlechten Empfangsverhältnissen gar keine Alarmierung ankommt – und sei es auch nur durch Zufall.

„Um die Einsatzbereitschaft noch besser zu gewährleisten, soll mit der parallelen Alarmierung über die beiden noch in Lugau stationierten Sirenen auf dem Dach des Schlauchturmes am Gerätehaus und dem Dreigruppenhaus auf der Unteren Hauptstraße noch besser sichergestellt werden, dass unsere Kameraden von einem Einsatz erfahren.“, sagt der stellvertretende Wehrleiter für Einsatz, Aus- und Weiterbildung, Sven Schimmel, und zählt dabei auf das Verständnis der Lugauer Einwohner. Denn natürlich sei es für die Bewohner nicht angenehm, auch nachts vom Geheul des „Topfes“, wie die Feuerwehrleute ihre Sirene liebevoll nennen, unsanft geweckt zu werden. Aber die Sicherheit und ständige Einsatzbereitschaft muss gewährleistet sein, um allen im Ernstfall schnell helfen zu können. „Außerdem“, so Schimmel weiter, „hat das auch noch einen angenehmen Nebeneffekt. Jetzt wissen unsere Einwohner, dass gleich die Einsatzfahrzeuge ausrücken und können sich darauf einstellen. Besonders die Verkehrsteilnehmer profitieren davon.“

Das Sirenensignal für einen Alarm ist ein Dauerton, der zwei Mal für etwa zehn Sekunden unterbrochen wird. Nach einer Minute ist spätestens wieder Ruhe. Zusätzlich wird an jedem ersten Samstag des Quartals zwischen 11:00 und 11:30 Uhr die Sirene überprüft. Dann ertönt nur ein kurzer Sirenenton für etwa zehn Sekunden. Das betrifft also die Monate Januar, April, Juli und Oktober.

Die Lugauer Sirenen sind momentan nicht in erster Linie für die Warnung der Bevölkerung bei Katastrophenfällen ausgelegt. Zumindest bestehen dafür keine automatischen Relaisabläufe. Trotzdem rät die Feuerwehr, auf die Signale zu achten. Unterscheiden sie sich von einer „normalen“ Einsatzalarmierung oder Probe, sollte man auf eventuelle Lautsprecherdurchsagen achten sowie das MDR Fernsehen und das Radioprogramm MDR 1 Radio Sachsen (UKW 92,8 MHz, ggf. andere Frequenz im Kabelnetz) einschalten und auf Informationen achten. Denn die Sirenen können auch von Hand ausgelöst und damit jedes beliebige Signal gegeben werden.

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