Havarierter Tanklaster löste Großalarm aus
von Christian Ulber (Kommentare: 0)
JAHNSDORF. Weil ein abgestellter Tanklastzug aus bisher noch unbekannter Ursache plötzlich Leck schlug, mussten am Karfreitag Nachmittag neun Freiwillige Feuerwehren an den Jahnsdorfer Friedensweg anrücken. Das Fahrzeug hatte mehr als 24 Tonnen geschmolzene Schwefelverbindung geladen. Aus einem Riss an der Unterseite trat der Gefahrstoff aus.
Zunächst konnten nur die austretenden ätzenden Schwefeldämpfe mit Wasser niedergeschlagen und der Tank gekühlt werden. Erst mit Eintreffen eines weiteren Tanklastzuges der betroffenen Spedition konnte die gefährliche Fracht umgepumpt werden. Wegen der Gefährlichkeit des Stoffes wurden alle Arbeiten unter Atemschutz und in Schutzanzügen ausgeführt. Erst nach dem Umpumpen konnte das ausgetretene Schwefel, das mittlerweile steinhart geworden war, weggehämmert und fachgerecht entsorgt werden. Da das ablaufende Wasser auf landwirtschaftliche Flächen zu laufen drohte, musste ein großes Auffangbecken notdürftig errichtet werden, um weiteren Umweltschaden zu vermeiden.
Alle Einsatzkräfte und -mittel, die zum Einsatz direkt an der Gefahrenstelle eingesetzt waren, wurden durch die Kameraden der Feuerwehr Lugau notdekontaminiert und registriert und die Geräte sowie die Schutzkleidung dicht verpackt zur endgültigen intensiven Reinigung an eine Fachfirma übergeben.
Für den Großeinsatz waren rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Jahnsdorf, Neukirchen, Pfaffenhain, Adorf, Lugau, Stollberg, Oelsnitz, Leukersdorf und Schönheide notwendig. Außerdem mussten Vertreter des Umweltamtes und der Energieversorgung zur Einsatzstelle kommen, um weitere Maßnahmen abzuklären. Die Besatzung des Mess- und Erkundungswagens aus Schönheide hatte Umluftmessungen durchgeführt. Verletzt wurde durch das Ereignis niemand. Die Schadenshöhe ist noch unklar.
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