Jugendfeuerwehr Lugau fährt wieder zum Sachsenpokal
von Christian Ulber (Kommentare: 0)
NIEDERWÜRSCHNITZ. Die Jugendfeuerwehr Lugau kann 2010 wieder am Sachsenpokal teilnehmen. Neben Hermannsdorf, Gornsdorf, Lauter und Schneeberg-Neustädtel haben sie sich am 19. Juni 2010 auf dem Fußballplatz in Niederwürschnitz für die Wettbewerbe qualifiziert. Erstmals hatte die Kreisjugendfeuerwehr Erzgebirge den Kreisleistungsvergleich in einem neuen Modus ausgetragen. Zunächst haben die Mannschaften in den Regionalbereichen Aue-Schwarzenberg, Annaberg, Marienberg (ehem. MEK) und Stollberg ihre besten Mannschaften in der Disziplin Gruppenstaffette zu ermitteln. Die Besten daraus müssen im kreisweiten Vergleich noch einmal gegeneinander antreten. Sechs von ihnen können dann im Sachsenvergleich starten: Je zwei Mannschaften aus den Wertungsgruppen 1 (männlich bis 15 Jahre) und 2 (weiblich bis 15 Jahre) und je eine Mannschaft aus 3 (männlich bis 18 Jahre) und 4 (weiblich bis 18 Jahre).
„Macht ordentlich Druck, ihr seid die Letzten, die den Fußballplatz benutzen. Demnächst weihen wir einen neuen ein!“, spornte Bürgermeister Rolf Höfer die Mannschaften in seinen Eröffnungsworten an. Und er wurde nicht enttäuscht. In sehenswerten, weil aktions- und spannungsgeladenen Wettbewerben entschieden oft nur wenige Sekunden über Qualifikation und Niederlage.
Die Lugauer Jugendfeuerwehr startete gleich in zwei Klassen: bei den Jungen bis 15 Jahre (WG 1) und den Mädchen bis 18 Jahre (WG 4). Ihren besten Lauf absolvierten die Jungs gleich zu Beginn mit 2 Minuten und 3,1 Sekunden - fehlerfrei. Bange Blicke dann auf die Zeiten: keine Mannschaft in dieser Wertungsgruppe kam dieser Zeit richtig nah. Aber, es standen ja noch die zweiten Läufe aus. Lugau erwischte es eiskalt: irgendwie hatten sich die Büchsen, die mittels Wasserstrahl heruntergespritzt werden mussten, wieder auf dem Untergrund angesaugt und fielen nur schwer. Das Resultat: Zehn Sekunden länger als Lauf 1, aber trotzdem fehlerfrei. Es zählte also der erste Wertungslauf, der den Sieg im Regionalbereich (ehemals Landkreis Stollberg) brachte. „Damit hatte ich gar nicht gerechnet.“, meinte Jugendfeuerwehrwart Daniel Seidel sichtlich überrascht. Und seine Überraschung wurde noch größer. Im kreisweiten Vergleich siegte zwar die Mannschaft aus Hermannsdorf in dieser Klasse, aber hier kann auch die zweite Mannschaft am Sachsenpokal teilnehmen. „Annaberg, wir kommen!“, schallte es darum aus dem Lager der Lugauer Feuerwehrjugend.
Tränen allerdings im Lugauer Team der „großen Mädels“: Keine zwei Sekunden entschieden hier über Sieg und Niederlage und damit über die Teilnahme am Sachsenpokal, die sich Schneeberg-Neustädtel sichern konnte. Im Regionalbereich wurden sie zwar Sieger, im kreisweiten Vergleich reichte in dieser Wertungsgruppe der zweite Platz allerdings nicht für die Qualifikation.
Mit einem Traumergebnis und sechs Pokalen fuhr der Feuerwehrnachwuchs heim: Zwei Siegerpokale, zwei Wanderpokale für die Ersten und zwei Pokale für den zweiten Platz im kreisweiten Vergleich.
Die Gruppenstaffette ist ein Wettbewerb, in dem fachliches Können und Schnelligkeit vereint werden. Schläuche richtig ausrollen und an Verteiler oder Strahlrohr ankuppeln, Knoten binden und ordentlich zielen stehen ganz oben auf der Liste der wichtigen Tätigkeiten, die jeder Feuerwehrmann beherrschen muss.
Die Verantwortlichen in der Kreisjugendfeuerwehr überlegen, die Gruppenstaffette nun nur noch aller zwei Jahre als Regional- und Kreisausscheid zu veranstalten. Mit der Kreisreform ist nämlich noch ein zweiter Wettbewerb auch in anderen Regionalbereichen wieder in die Köpfe zurückgekehrt: der Löschangriff. Der könnte, so die Überlegungen, in den Jahren stattfinden, in denen kein Sachsenpokal stattfindet. Denn in diesen Jahren muss sich ja auch niemand qualifizieren…
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