Mehr Einsatzkräfte für Lugau - weniger Einsätze
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LUGAU. Mit einem deutlichen Plus an Einsatzkräften kann die Feuerwehr der Stadt Lugau ihren Jahresbericht vorweisen. Darin zählt sie zum 31. Dezember 2009 insgesamt 51 Mitglieder in der Einsatzabteilung. Möglich wurde das durch die Übernahme von acht Mitgliedern der Jugendfeuerwehr. „Hier zeigt sich wieder deutlich, wie wichtig die Jugendarbeit in den Feuerwehren ist. Dennoch müssen wir weiterhin vorsichtig in die Zukunft blicken, denn die Übernommenen werden erst in diesem Jahr ihren Schulabschluss machen. Was dann folgt, wissen wir noch nicht. Wir hoffen aber, dass die jungen Kameraden hier in der Nähe einen Ausbildungsplatz finden und uns dadurch weiterhin erhalten bleiben.“, sagte Wehrleiter André Böhme gegenüber LUGAU.DE. Trotzdem sei die Zahl der Übernommenen erfreulich. In den kommenden Jahren werden weitere junge Kameraden folgen, heißt es aus der Jugendfeuerwehrleitung.
Die Einsatzzahlen gingen laut der Statistik aber zurück. Insgesamt 37 Mal wurden die Kameraden zum Einsatz gerufen. Erfreulich: Die Zahl der Fehlalarme ist deutlich gesunken. Beides hat seinen Grund. Mit der Beschaffung der Drehleitern für die Feuerwehren Stollberg und Thalheim, die noch der Altkreis Stollberg massiv mit Fördergeldern gestützt hat, musste die Drehleiter nicht mehr so oft über die Grenzen der Verwaltungsgemeinschaft hinaus ausrücken. Zudem war sie ein halbes Jahr gar nicht verfügbar, da sie eine Generalüberholung erfahren konnte, bezahlt ebenfalls vom Altkreis Stollberg. Schon im November 2008 wurde das Tanklöschfahrzeug zum Neuaufbau außer Dienst gestellt.
Das Einsatzspektrum 2009 reichte von Verkehrsunfällen mit auslaufendem Kraftstoff über Türnotöffnungen, Insektenbeseitigungen, umgestürzte Bäume, Wasser im Keller bis hin zu größeren Bränden. Größter Einsatz in Lugau war ein Wohnungsbrand in der Lugauer Revierstraße, bei dem eine Doppelhaushälfte unbewohnbar wurde. Durch die umsichtige Vorgehensweise der Kameraden wurden hier weitere Schäden, z.B. durch Löschwasser, in engen Grenzen gehalten. Ursache waren hier wohl, so die Brandursachenermittler, ausgelaufene Batterien in einem tragbaren DVD-Spieler. Die Feuerwehr Lugau wurde aber auch über die Stadtgrenzen hinaus angefordert. So leistete sie Unterstützung bei einem Großbrand einer Scheune in Stollberg oder einem Brand einer gewerblichen Werkstatt in Niederwürschnitz.
Es gab aber durchaus auch kuriose Einsätze. Am 19. Dezember 2009 wurde die Feuerwehr zu einer Rauchentwicklung in die Gartenanlage an der Bahnstraße gerufen. Nach langer Suche fanden die Kameraden schließlich die Ursache: Wasserdampf drang aus einem Gewächshaus, das im Inneren mit brennenden Teelichten vor Frost geschützt wurde.
Kurios aber auch ein Drehleitereinsatz in der Grundschule Stollberg. Hier hatte ein Brandmelder ausgelöst. Grund: Kinder hatten mit Schuhen um sich geworfen und dabei einen der Melder getroffen.
Insgesamt spricht die Statistik von 17 Brandeinsätzen, 14 Hilfeleistungen und 6 Fehlalarmierungen. 262 Einsatzstunden wurden insgesamt dafür aufgewendet.
Im Bereich Ausbildung sind weitere Maßstäbe gesetzt worden. Die 2008 aufgenommenen Kameraden haben ihre Grundausbildung absolviert und zum Teil schon die Sprechfunker- und Atemschutzgeräteträgerausbildung absolviert. Ein enormer Zeitaufwand für die Betreffenden. An der Landesfeuerwehrschule Sachsen haben je ein Kamerad die Gruppenführer- und die Zugführerausbildung bestanden, zwei Kameraden sind zu Drehleitermaschinisten ausgebildet worden. Daneben wurden im Feuerwehrtechnischen Zentrum Pfaffenhain weitere Motorkettensägenführer und ein Sicherheitsbeauftragter neu ausgebildet.
Die massive überörtliche Ausbildung hat sich jetzt bezahlt gemacht. „Für das Jahr 2010 haben wir von rund zehn beantragten Ausbildungsplätzen an der Landesfeuerwehrschule Sachsen nur eine Weiterbildung erhalten. Kein Gruppen- oder Zugführer, kein Drehleitermaschinist, kein Gerätewart kann 2010 für die Feuerwehr Lugau ausgebildet werden. Das ist zwar bitter, aber kein Grund zur Sorge, denn seitens der Ausbildung steht unsere Wehr ausgezeichnet da. Wir haben keine Not bei den Gruppen- oder Zugführerstellen, auch nicht bei den Drehleitermaschinisten.“, sagte der stellvertretende Wehrleiter für Einsatz, Aus- und Weiterbildung, Sven Schimmel.
Seit 2009 wird die gemeinsame Ausbildung mit den Nachbarwehren noch mehr forciert. Gemeinsame Übungen zu einem Unfall mit gefährlichen Gütern oder einem Großbrand mit den Feuerwehren Niederwürschnitz und Oelsnitz sowie eine gemeinsame Atemschutzausbildung mit Erlbach-Kirchberg und Ursprung sind der Startschuss gewesen.
Höhepunkt 2009 war aber eindeutig die 125-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Lugau mit dem 1. Regionaltag Stollberg des Kreisfeuerwehrverbandes Erzgebirge e.V.
Die gesamte Jahresstatistik 2009, Berichte und Bildergalerien zum Berichtsjahr sind unter www.FFLugau.de abrufbar.
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